Saison 2013 // Team Katusha

Land: Russland | Räder/Komponenten: Canyon/Shimano | offizielle Website: katushateam.com | Hauptsponsoren: Russian Global Cycling Project (u. a. Gazprom, Itera und Rostechnologii)

Maxim Belkov | Pavel Brutt | Giampaolo Caruso | Sergey Chernetskiy | Xavier Florencio | Vladimir Gusev | Marco Haller | Petr Ignatenko | Mikhail Ignatiev | Vladimir Isaichev | Alexandr Kolobnev | Dmitry Kozonchuk | Alexander Kristoff | Timofey Kritsky | Aleksandr Kuschynski | Vyacheslav Kuznetsov | Alberto Losada | Denis Menchov | Daniel Moreno | Luca Paolini | Alexander Porsev | Joaquim Rodríguez | Rüdiger Selig | Gatis Smukulis | Simon Špilak | Yuri Trofimov | Alexei Tsatevich | Ángel Vicioso | Eduard Vorganov | Anton Vorobyev

Team Katusha bei der Tour of Turkey 2013 - Foto: dancingonthepedals.net (Flickr CC BY-ND

Team Katusha bei der Tour of Turkey 2013 – Foto: dancingonthepedals.net (Flickr CC BY-ND

Historie: Eigentlich war Katusha in den Reihen der ProTour Teams der Saison 2013 nicht eingeplant. Im Dezember 2012 schockte die UCI das russische Team mit der Nachricht, es nicht wieder in die Reihen der ProTour Liga aufnehmen zu wollen. Und das, nachdem deren Fahrer Joaquin Rodriguez Platz Eins der UCI Weltrangliste einnahm und der, gemessen an der UCI Punktevergabe, erfolgreichste Fahrer der Saison 2012 war.  Stattdessen nahm Argos-Shimano deren Platz ein und Katusha zog vors Gericht. Der Sportsgerichtshof in Lausanne hob die Entscheidung der UCI am 15. Februar 2013 wieder auf, seitdem fahren zum ersten Mal 19 anstatt der eigentlich zugelassenen 18 Teams in der ersten Liga des Radsports.

Wie nun mit der Veröffentlichung der gesamten Gerichtsentscheidung bekannt wurde, schloss die UCI Katusha nicht nur aufgrund ethischer Bedenken (zwei positive Dopingtests in 2009, jeweils einer in 2011 & 2012, ausserdem 12 Verstöße gegen ADAMS/whereabouts Richtlinien seit 2009) aus der Liga aus, sondern auch aufgrund finanzieller Unstimmigkeiten. Das Team gab eine astronomische Summe von 28 Millionen Euro als Unkosten an  – über das 3-fache des Jahresbudgets eines Teams wie Europcar. Laut dem Vorstand des Teams war ein verschwenderischer Manager schuld, der TV-Rechte kaufte und hohe Summen für Reisekosten und Einladungen an Journalisten ausgab. Der letzte positive Dopingtes, Denis Galimzyanov’s positive Probe auf EPO, war für die UCI jedoch der ausschlagebende Punkt die Lizenz nicht zu erneuern, sie sprachen bereits 2011 eine Warnung in Richtung des Teams mit der auffälligsten Dopinghistorie aus.

Aber das nach einem russischen Raketenwerfer benannte Team, welches aus einem von Vladimir Putin persönlich vermittelten Konglomerat aus russischen Investorfirmen gesponsort wird, gibt an, einen Neuanfang starten zu wollen. Hans-Michael „Das Team hat mit dem Fall Galimzyanov nichts zu tun“ Holczer  musste gehen, es wurde ein teaminternes Monitoringprogramm aufgestellt, welches verdächtige Werte messen soll und die Verträge wurden überarbeitet, sodass Fahrer nur noch Mittel nehmen dürfen, die vom Teamarzt ausdrücklich erlaubt werden. Das CAS sah darin einen Schritt in die richtige Richtung. Ausserdem sollte der Fall Galimzyanov nicht das Kollektiv bestrafen, die Entscheidung der UCI war somit aus Sicht der CAS unverhältnismässig. Mehr dazu bei The Inner Ring.

Joaquin Rodriguez - Foto: Laurent Brun (Flickr CC BY-NC-SA

Joaquin Rodriguez – Foto: Laurent Brun (Flickr CC BY-NC-SA

Die wichtigsten Fahrer: Katusha wird also in dieser Saison bei allen WorldTour Rennen an den Start gehen, was die Veranstalter in eine Misere bei der Vergabe der Wildcards für Teams aus niedrigeren Ligen bringt. Joaqin Rodriguez zeigte bereits zu Beginn der Saison mit einem Etappensieg bei der Katarrundfahrt eine gute Form und wird vermutlich bei der Tour de France und der Vuelta a España um die vorderen Plätze mitfahren. Aber so lange bei den Grand Tours der erste Platz auf dem Podium, wie bisher, letztendlich beim finalen Zeitfahren entschieden wird, wird Rodriguez wohl keinen Gesamtsieg bei den 3-wöchigen Rundfahrten einfahren können. Zwei Katusha Fahrer gewannen in dieser Saison bereits wichtige Frühjahrsklassiker: Luca Paolini siegte bei Omloop Het Nieuwsblad und Daniel Moreno gewann den Flèche Wallonne.

Das Management: Erik Zabel ist als Sprinttrainer wohl aufgrund von Sponsorenverpflichtungen der Radfirma Canyon nach dem Ende des Teams HTC zu Katusha gewechselt, mittlerweile hält er dort eine Position als Sportlicher Leiter. Die Managementposition von Holczer übernahm ausgerechnet Vyacheslav Ekimov, ehemaliger Profi bei US Postal/Discovery Channel und mutmaßlicher „Rider 11“ in den USADA Papieren zum Verfahren um Lance Armstrong. Ein Schritt in die richtige Richtung?

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