Radsportklassiker in Kürze erklärt: Amstel Gold Race

Das Amstel Gold Race ist das erste der drei Adrennen Klassiker, welche ab mitte April geballt auf uns zukommen. Neben dem Fléche Wallone und Liége-Bastone-Liége, führt das Amstel Gold Race als einziges durch die Südniederlande, genauer: Limburg.

Phil Anderson & Gianni Bugno beim AGR 1990 – Foto: Numerius (Flickr)

Beginnend in Maastricht verläuft das Rennen, mit zahlreichen zu überquerenden Brücken und sich wiederholenden, scharfen Anstiegen, in drei zick-zack Runden durch eine unvergleichlich chaotische Streckenführung. Typisch sind auch die engen Straßen und die vielen Hindernisse in Form von Verkehrsinseln und Autos, daher kann früh mit Stürzen gerechnet werden. Vom Sponsor des Rennens, der Biermarke Amstel, im Vorraus gut versorgt, sorgen die Zuschauer für eine gute Stimmung an den 31 Anstiegen, wovon der Cauberg drei Mal und zum Finale hin erklommen werden muss.

Die Hügel trennen hier die Zwiebeln von den Tulpen (oder so): in den letzten 40km sind 8 Anstiege zu bewältigen. Im Jahr 2012 wurde die flache Erholungsphase kurz vor dem letzten Hügel um 3 Kilometer gekürzt, somit haben die Fahrer nur knapp 9km lang Zeit, sich vom Anstieg davor zu „erholen“.

Die Straßenweltmeisterschaften des Jahres 2012 führten auf einer fast identischen Strecke hoch zum Cauberg, wo sich der 2-fache Sieger und ewige Frühjahrsklassikerfavorit Phillipe Gilbert vor Heimpublikum den Sieg holte. Das Amstel Gold Race ist schwer vorhersehbar, manche Favoriten fanden sich schon oft am Ende des Feldes wieder, zermürbt von den zahlreichen Hügeln oder verletzt durch einen Sturz.

Der Anstieg zum Gulperberg im Jahr 2009 – Foto: foto! (Flickr) CC-BY

Fun Facts:

  • Der letzte Niederländer, der hier gewinnen durfte war Erik Dekker im Jahr 2001. Dekker wurde später wegen eines positiven Dopingbefundes bei Rabobank rausgeschmissen und fährt nun als geläuterter Mann bei Garmin-Barracuda.
  • Mark Cavendish startete noch nie beim Amstel Gold Race und unterstrich seine Absicht hier nie anzutreten, nachdem er die Meisterschaft 2012 auf dieser Strecke nicht zu Ende fahren konnte: „Well, I know one thing: Amstel’s a race I’m never gonna fucking do.“
  • Andy Schleck führte letztes Jahr mir einem schmalen Vorsprung über das gesamte Rennen, bis seine Hoffnungen im letzten Anstieg auf dem Cauberg zerschmettert wurden.
  • Der letzte nicht-Kontinentaleuropäer, welcher hier gewinnen konnte, war der Australier Phil Anderson im Jahr 1983.
  • Hauptsponsor des Rennens ist, neben Amstel, die Firma Vacansoileil, welche, typisch niederländisch, Campingplätze betreibt.

Weiterführende Links:

Cyclingnews zeigt hübsche, alte Bilder vom Amstel Gold Race

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