Roberto Ferrari wird an das Ende des Etappenklassements relegiert. Auch wenn, unter anderem Mark Cavendish, dessen Hintern mit Sturzfolgen einen Tag später in der Yellow Press erschien, forderte, Ferrari aus der Tour zu werfen, ist dies nur Fahrern vergönnt, die laut UCI während eines Sprints für „Gewaltakte, Drohungen, Beleidigungen oder sonstige unangemessene Verhaltensweisen, welche andere Personen in Gefahr bringen“ verantwortlich sind, wie z.B. der Flaschenwerfende Tom Steels bei der Tour de France 1997 oder Mark Renshaw’s berühmter Headbutt aus dem Jahr 2010.
Rückblicke
Wie war das noch mit Ulle damals 1997?
Der Kommentator hatte sich von der Rennleitung einen Zettel mit den wichtigsten Touristenattraktionen geben lassen und hatte somit genug Material, um die vier Stunden zu Überbrücken: Giraffennachwuchs im Frankfurter Opel Zoo, das Schlosshotel Kronsberg – „Der Küchenchef kocht vom feinsten. Ja, was soll ich dazu noch sagen.“
Das Wetter wechselte scheinbar alle 10 Minuten von sonnig zu regnerisch und zurück. Viele fuhren kurzärmelig, viele bereuten das wahrscheinlich spätestens auf halber Strecke in Bastogne. Der Vorsprung der Ausreisser fiel von 12 auf 7 Minuten, das Durchschnittstempo sank auf 38 km/h, die Stimmung sicher auch.
„Furchtbar“, „ein Horror“, „schrecklich“ – Die Kommentatoren überschlugen sich geradezu mit Superlativen. Es ging allerdings nicht um den Rennverlauf, sondern um das Wetter. Die Fahrer des Wallonischen Pfeils fuhren scheinbar konstant auf eine schwarze Wand zu. Fünfcentstück-große Regentropfen wechselten sich in einer Art belgischen Kreisel mit hellem Sonnenschein ab.
Beim Amstel Gold Race bekommen die drei Fahrer auf dem Treppchen kein Champagner zum Zelebrieren, ihnen wird stattdessen ein frisches Bier mit einer hübschen Schaumkrone in die Hand gedrückt. Die Podiumgirls sind auch hübsch anzusehen, ihr Haar ziert ein Gesteck aus Bierdeckeln. Dieses Rennen ist definitiv anders als die typischen Klassiker: Das Streckenprofil ist zackig, die Straßen eng, die Streckenführung sieht auf dem Papier aus wie ein Teller voller Spaghetti.
Wer den Ostersonntag mit der Familie verbringen ‚musste‘ oder aus anderen Gründen den wohl wichtigsten Frühjahrsklassiker der Saison verpasst hat, kann hier nachlesen, wie und warum Tom Boonen schon wieder gewonnen hat, aber auch zu Recht.
Und das war’s schon wieder. Die Flandern Rundfahrt 2012 ist Geschichte, Tom Boonen fuhr als Erster über die Ziellinie, das vorweg. Was dazwischen geschah: hier ein „kurzer“ Recap.
Es sollte Lance’s letzte Tour werden, zumindest hatte er das bis zum Jahr 2009, als er vom Rücktritt zurücktrat so geplant. Die ganze Radsportwelt war gespannt und fragte sich, ob er es zum siebten Mal schafft die große Rundfahrt zu dominieren. Vielleicht greift ja endlich Ulle wieder an? Oder ein anderer tritt aus seinem Schatten hervor?